Pyrokinetik für Fortgeschrittene (Story): Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 16. Mai 2022, 19:31 Uhr

Einen halben Zyklus hatte er es zusammen mit rückgradlosen Idioten und angepassten Systemfreunden in diesen alten, brüchigen Glaswänden ausgehalten. Es war genug. Er musste weg! Dies war eine reine Benimmschule für Magier. Jeder, der nur eine Kerze mit Gedankenkraft entzünden konnte, durfte hier studieren. Doch Nymael hatte die einfältigen, hochnäsigen und inzestuösen Kommilitonen satt. Was konnte er hier noch lernen? Mit seinen gerade mal 15 Sonnenzyklen vermochte er Sand schneller und präziser zu schmelzen und zu wandeln, als jeder Lehrer oder Dekan, ja sogar als die drei Obersten Magistri selbst. Sein Großvater würde vermutlich auf die Tradition verweisen. Jeder Tramok vor ihm war hier unterrichtet worden. Auch seine Brüder. Alle arbeitete nun in den Tempeln. Nymael wurde schlecht, wenn er daran dachte. Er würde kein Hausformer werden. Er würde keine Wasserfänger warten und keine Haushaltswaren herstellen. Das war etwas für die Untalentiertesten. Die Begabteren durften immerhin Kühlkisten entwickeln oder flüchtige Magien fangen. Er jedoch wollte Neues schaffen, Dinge erfinden. Sein Kopf war zum Bersten voller Ideen. Gegenstände, Schmuck und tausend Sachen, die das Leben erleichtern würden. Dazu musste er zunächst raus aus diesen Hallen voller engstirniger Doktrinen. Er würde eine Werkstatt eröffnen. Schnell wäre er reicht und berühmt. Jeder würde seinen Namen kennen. Nymael der Erfinder, der Wohltäter. Schöne Frauen würden ihm zu Füßen liegen. 'Gedenke der Erbsünde', kamen ihm die Worte der Priester in den Sinn. Als wenn es Pyrra noch schlechter gehen könnte. Angeblich waren es einst die Vorfahren gewesen, die mit ihrer Gier fast den Tod aller beschworen hatten. Seitdem mussten sie in dieser Wüste und in Glashäusern hausen. Getrockneter Jealemmist! Die Priester hatten nur Angst, dass keiner mehr in den Tempeln arbeiten wollte. Das war jedoch nicht seine Zukunft. Da könnte er sich gleich ein Sandgrab schaufeln. Nur tote Pyrokinetiker werden zu Glasformern!

Nein, dachte er, seine Zukunft würde anders ausehen. Er würde nicht für die Tempel arbeiten. Da könnte er sich gleich ein Grab schaufeln.

Nur tote Pyrokinetiker werden zum Glasformern!

Pyrokinetik für Fortgeschrittene (Story): Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 16. Mai 2022, 19:31 Uhr

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-Niemand konnte ihm vorwerfen, dass er es nicht zumindest versucht hatte. Nein, das nicht. Zwei verflammte Jahre hatte er es zusammen mit rückgradlosen Idioten und angepassten Systemfreunden in diesem alten, brüchigen Glaswänden ausgehalten. Jetzt jedoch war es genug. Er hielt es nicht mehr länger aus. Er musste hier weg. Diese ganze Akademie war eine reine Farce - eine Benimmschule für talentierte Kinder. Jeder, der irgendwie in der Lage war, auch nur einen Funken Wärme zu produzieren, wurde dem Komitee vorgestellt. Jeder, der es schaffte, eine verflammte Kerze mit Gedankenkraft zu entzünden, durfte hier studieren.
+Einen halben Zyklus hatte er es zusammen mit rückgradlosen Idioten und angepassten Systemfreunden in diesen alten, brüchigen Glaswänden ausgehalten. Es war genug. Er musste weg! Dies war eine reine Benimmschule für Magier. Jeder, der nur eine Kerze mit Gedankenkraft entzünden konnte, durfte hier studieren.
+Doch Nymael hatte die einfältigen, hochnäsigen und inzestuösen Kommilitonen satt. Was konnte er hier noch lernen? Mit seinen gerade mal 15 Sonnenzyklen vermochte er Sand schneller und präziser zu schmelzen und zu wandeln, als jeder Lehrer oder Dekan, ja sogar als die drei Obersten Magistri selbst.
+Sein Großvater würde vermutlich auf die Tradition verweisen. Jeder Tramok vor ihm war hier unterrichtet worden. Auch seine Brüder. Alle arbeitete nun in den Tempeln. Nymael wurde schlecht, wenn er daran dachte.
+Er würde kein Hausformer werden. Er würde keine Wasserfänger warten und keine Haushaltswaren herstellen. Das war etwas für die Untalentiertesten. Die Begabteren durften immerhin Kühlkisten entwickeln oder flüchtige Magien fangen. Er jedoch wollte Neues schaffen, Dinge erfinden. Sein Kopf war zum Bersten voller Ideen. Gegenstände, Schmuck und tausend Sachen, die das Leben erleichtern würden. Dazu musste er zunächst raus aus diesen Hallen voller engstirniger Doktrinen. Er würde eine Werkstatt eröffnen. Schnell wäre er reicht und berühmt. Jeder würde seinen Namen kennen. Nymael der Erfinder, der Wohltäter. Schöne Frauen würden ihm zu Füßen liegen.
+'Gedenke der Erbsünde', kamen ihm die Worte der Priester in den Sinn. Als wenn es Pyrra noch schlechter gehen könnte. Angeblich waren es einst die Vorfahren gewesen, die mit ihrer Gier fast den Tod aller beschworen hatten. Seitdem mussten sie in dieser Wüste und in Glashäusern hausen. Getrockneter Jealemmist! Die Priester hatten nur Angst, dass keiner mehr in den Tempeln arbeiten wollte.
+Das war jedoch nicht seine Zukunft. Da könnte er sich gleich ein Sandgrab schaufeln.
+Nur tote Pyrokinetiker werden zu Glasformern!
-Doch nun es reichte ihm endgültig. Nymael hatte die einfältigen, hochnäsigen, unterbelichteten und inzestuösen Kommilitonen endgültig satt. Was gab es denn hier noch, was ihm die Lehrer beibringen konnten? Mit seinen gerade mal 16 Sonnenzyklen konnte er den allgegenwärtigen Sand schneller und präziser zum Schmelzpunkt bringen und zu Glas wandelnd, als sein Lehrer oder der Dekan, ja vermutlich sogar besser als die drei Obersten Magistri selbst.
-Was also hielt ihn noch hier? Sein Großvater würde vermutlich mit erhobenem Finger auf die Familientradition verweisen. Jeder Tramok der letzten 200 Zyklen hatte die Gabe besessen und war unterrichtet worden. Jeder, seiner dreimal verflammten Brüder war vor ihm hier gewesen und arbeitete nun für die Kirche des Sandes. Nymael drehte sich bereits der Kopf, wenn er nur an dieses Schicksal dachte.
-Nein, er würde kein Hausformer werden. Er würde keine rissigen Wasserfänger warten und auch keine Haushaltsgeräte herstellen. Becher, Teller und Gläser herstellen war etwas für die untalentiertesten Absolventen der Schule. Die Begabteren durften immerhin Kühlkisten entwickeln oder die Magien in Kristalle einschließen. Er jedoch wollte Neues schaffen, wollte Dinge entwickeln. Sein Kopf war zum Bersten mit Ideen gefüllt. Gegenstände, Schmuck, Kleidung und tausend andere Sachen, die allen das Leben erleichtern würde. Doch dazu musste er hier raus aus diesem uralten Glaspalast, den einengenden Mauern voller engstirniger Doktrinen. Er würde seine eigene Werkstatt eröffnen. Wenn es sich erst herumgesprochen hatte, was er konnte, würden alle seine Erfindungen haben wollen. Innerhalb kürzester Zeit wäre er reicht und berühmt. Jeder würde seinen Namen voller Ehrfurcht auf den Lippen führen. Nymael der Erfinder, Nymael der Wohltäter. Niemand würde noch ohne seine Erfindungen leben wollen.
-'Gedenke der Erbsünde', kamen ihm die Worte der Priester in den Sinn. Als wenn es Pyrra noch schlechter gehen könnte, als es jetzt der Fall war. Wie konnte er die Welt noch weiter an den Untergang treiben, wenn er ein paar neue, magische Spielzeuge aus Metall entwickelte? Angeblich waren es die unersättlichen Vorfahren gewesen, die mit ihrer Macht einst fast ihrer aller Tod beschworen hatten. Durch diese Taten waren sie alle verflucht und mussten nun in dieser Wüste hausen. Absoluter Bullshit, dachte er. Sie hatten nur Angst, dass keiner mehr Lust hatte, für die Priester und deren Kirche zu arbeiten.
 Nein, dachte er, seine Zukunft würde anders ausehen. Er würde nicht für die Tempel arbeiten. Da könnte er sich gleich ein Grab schaufeln.